Der Altvaterturm im Thüringerwald

Zum Abschluss der Feierlichkeiten des 61. Porstendorfer u. Uttigsdorfer Heimattreffen wurde eine Tagesfahrt zum neuen Altvaterturm auf dem Wetzstein im Thüringerwald durchgeführt.

Die Route der 44 personenstarken Reisegruppe führte über Weimar, Rudolstadt, Saalfeld nach Lehesten. Nach den Mittagessen erfolgte eine sachkundige Einweisung in die Geschichte des Altvaterturmes. Das ehemalige Wahrzeichen des Altvatergebirges im Ostsudetenland der 1957 abgerissen wurde, sollte im Westen eine neue Heimat finden.

 Von 1999 bis 2004 wurde der Turm auf dem 792 m hohen Wetzstein von dem Altvaterturmverein gebaut. Er hat eine Höhe von 35,8 m u. eine Grundfläche von 11 x14 m. Im Kellergeschoss befindet sich die Elisabethen Kapelle mit den Ortsgedenktafeln der ehemals deutschen Städte u. Gemeinden des Altvatergebirges. Das Treppenhaus und  Restaurant schmücken gestiftete farbige Holz- und Doppelwappen. Auf den Zinnen der Anbauten sind 16 Skulpturen aufgesetzt, die für 16 Millionen vertriebener u. 16.000 getöteter Menschen stehen.

Nach der Besichtigung wurde noch die Gedenkstätte "Laura" in Lehesten/Schmiedebach besucht. Ein Film gab Einblick in die menschenunwürdigen Abläufe dieses Lagerleben. In dieser Außenstelle des Konzentrationslager Buchenwald mussten Häftlinge die Triebwerke der Raketenwaffen V2 errichten.

"Laura" wurde für die Häftlinge zur Hölle. 510 Todesopfer wurden registriert. sie starben an den Folgen der unmenschlichen Lebens- u. Arbeitsbedingungen oder wurden brutal ermordet. Am 13 April 1945 wurde das Lager von der SS evakuiert. die 672 Häftlinge wurden in Güterwagen ins KZ Dachau transportiert.

Für die Reisegruppe waren beide Stätten sehr bewegend und bedürfen der geschichtlichen Aufarbeitung. Diese historische Fahrt wird allen Reiseteilnehmern in Erinnerung bleiben.

 Roland Heger (Sprecher der Ortsbetreuer)

Die Reisegruppe bei herrlichem Sonnenschein                                   Fotos: R. Heger